Sterben

Sterben

Es ist nicht normal, dass gerade so viele Sterben …

Was ich nun aus meiner eigenen Erfahrung und Wahrnehmung weiter gebe, mag für viele Menschen hart und kalt klingen. Doch in mir ist die Stille und weite der Liebe, wenn ich mich mit dem Tod verbinde.

Was ist schon normal? Das gewohnte erheben wir Menschen zum Normalen um eine scheinbare Sicherheit daraus zu basteln. Normal ist, was auch immer gerade geschieht. Wir wollen aber einige Dinge einfach nicht haben, Corona wollen wir nicht, Gewalt wollen wir nicht, Hungersnöte wollen wir nicht, Kriege wollen wir nicht, Naturkastastrophen wollen wir nicht … Einiges könn(t)en wir tatsächlich etwas kontrollieren, verändern , anderes entzieht sich vollkommen unserer Kontrolle.

So hart es aber auch klingt, es gab schon immer „Krankheiten“ die viele Menschen über die Regenbogenbrücke führte und danach, nach solchen Ereignisse, geschah immer eine gesellschaftliche Veränderung zum Besseren. Ich will das was gerade geschieht, ich will deine Angst, die Angst um dich selbst um Angehörige nicht bagatellisieren.

Es schockt uns, ja auf der irdisch menschlichen Ebene schockt es mich auch. Es zeigt auf, dass wir nur beschränkt die Zügel in der Hand haben, dass wir nur beschränkt alles Kontrollieren können … Das Leben und Tod stärker sind als all unsere Methoden einen Status-Quo errichten/halten zu wollen … Dass es die Sicherheit die wir gerne hätten, haben möchten, nicht gibt, nie gegeben hat. Und das ist für die meisten Menschen unerträglich, kaum auszuhalten.

Ich bin, und da darfst du nun denken das ich plemplem bin, davon überzeugt, dass nur jene Menschen sterben, für die der Gang über die Regenbogenbrücke dran ist … Wie oder durch was wir sterben, ist dabei vollkommen irrelevant.

Und noch etwas, der Tod ist nicht das Ende – das durfte ich bei meinem Nahtoderlebniss nach meinem Zusammenbruch durch einen Kehlkopfkrampf erfahren … Die größte Trauer in mir war, dass meine geliebte Tochter mich nach der Schule Tod im Wohnzimmer finden wird. Es schrie innerlich NEEEEEEEEEEEEIIIIINNNN, diesen Schock will ich meiner Tochter nicht antun … Es war eine sehr schmerzliche Phase in dem ich das Gefühl hatte, dass der Schmerz mich in Stücke reißt.

Dann wurde auf einmal alles so leicht, so heiter, so schön und ich vergas, dass ich einmal Mensch wahr … besser kann ich es nicht erklären. Da ich als Kleinkind durch Gewalt schon meine erste Nahtoderfahrung hatte, bin ich damit gesegnet, den Tod anders zu sehen, zu empfinden und habe keine Angst vor ihm … Ich weiß einfach, wenn unsere irdische Zeit abgelaufen ist, dann geht es weiter und wir lassen nur unsere Körperhülle da … Der Tod macht keinen Fehler. Die Menschen die jetzt sterben wurden gerufen – egal wie sehr es uns schockt oder ums als Angehörige auch immer schmerzt … wie fassungslos wir von den Zahlen der Gerufenen sind.

Die momentane Situation und die ständigen Meldungen, wie viele gestorben sind, lösen Emotionen aus, die sich nicht gut in uns anfühlen. Alle die wir jetzt gerade hier auf Erden sind haben eine solche Situation noch nie erlebt und wir alles sind überfordert, desorientiert und ja, auch Ängstlich … Das Unbekannte, dass nicht Absehbare macht Angst.

Geh ins Zentrum deiner Angst oder was auch immer bei dir gerade da ist.

Schalte den Fernseher, das Radio und sonstieg Informationsquellen für ein paar Tage aus.
Nimm dich raus.
Vermeide es deine Ängste zu füttern und zu denken, dass du Informiert sein muss um vielleicht zu verstehen, was außerhalb von dir gerade geschieht.

Kämpfe nicht gegen deine Gefühle an.
Nimm deine Gefühle wahr.
Sage JA zu ihnen.
Erlaube sie dir, erlaube ihnen da zu sein.

Schreib sie nieder.
Mal sie auf.
Tanze sie.
Singe sie.
Schreie sie hinaus.
Verdresche das Sofa, wenn es dir gut tut.
Schüttle dich.
Fauche wie eine sich in Gefahr fühlende Wildkatze.
Kuschle dich in eine Decke.
Lass die Tränen laufen bis keine mehr kommen.
Stampfe trotzig auf den Boden.

Finde dein Ventil wie du mit dem was jetzt bei dir hochkommt, „spielen“ kannst ohne es auf andere zu projezieren oder auszuagieren. Erkenne, dass die Menschen mit denen du gerade Raum und Zeit teilst, dass auch in ihnen starke Emotionen da sein können … Redet darüber. Zeigt euch mit euren Gefühlen, Ängsten, Verletzlichkeiten und findet ein gesundes Ventil die Emotionen auszudrücken ohne sich gegenseitig zu verletzen, zu schaden.

Tiere schütteln sich, wenn sie eine für sie unangenehme Situation erleben. Nur wir Menschen versuchen mit dem Verstand statt mit unserem Körper, mit unseren Emotionen fertig zu werden …

Sorge gut für dich – dann ist für alle gesorgt.

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