Pendeln zwischen den Welten

Pendeln zwischen den Welten

13.06 Uhr. Der Sommer ist zurück gekehrt. Blauer Himmel, Sonnenschein, 28 Grad …

Achtung, für manche mutet die Geschichte wie eine Sciencefictionerzählung an … 😉

Sie steckte noch in den Windeln. Reden konnte sie schon wie ein Wasserfall. Ich liebte es ihr zuzuhören und mit ihr, ihre vielen Fragen die sie hatte, zu ergründen … liebe es auch heute noch immer, mit der inzwischen fast 21jährigen jungen Frau, ihre und meine Fragen zu erforschen und zu ergründen …

Wir waren und sind nicht immer gleicher Meinung. Jeden von uns hat ihre eigenen Ansichten, Antworten und Interpretationen auf das Innen- und Außenerleben. Was ich wunderbar fand und immer noch finde. Sie gehört zu den Menchen, mit denen ich stundenlang mich austauschen kann ohne dabei zu ermüden … Ich war und bin immer wieder erstaunt und neugierig auf ihre „Darlegungen und Interpretationen“ … Nie wollte ich, dass sie eine Kopie meiner Gedankenkonstrukten und Ansichten wird. Ich war und bin immer noch neugierig auf sie und nicht auf ein Abziehbild von mir …

Sie entführte mich in ihre Kinderwelt und erinnerte mich daran, dass sie dem Mädchen mit der Kerze im Bauch, sehr, sehr ähnlich ist … Sie brachte mir, einen Aspekt meiner Kindheit zurück.

 

 

Wir stehen vor der Haustür. Sie läuft zur Treppe. Ich will gerade die Tür schließen als sie zu mir zurück kommt. Mich ernst anschaut und sagt: „Ich muss dir etwas erzählen.“ Kurze Pause. Sie fixiert meine Augen, die ganze Zeit. „Mama, ich hatte schon einmal eine Mama. Sie hat mich geschlagen und da beschloss ich zu sterben. Und jetzt bin ich zu dir gekommen, weil ich wusste das du mich liebst und verstehst …“ Drehte sich um und begann die Stufen hinunter zu kraxeln. Klar war ich ein Moment perplex, konnte kaum Fassen was da eben geschehen war. Es war als wären wir für einen kurzen Augenblick in einer anderen „Dimension“ gewesen. Ich glaubte ihr. Ich hatte nicht den kleinsten Augenblick des Zweifels. Die Botschaft war einfach zu klar, ihre Stimme zu „erwachsen“, ihr vor mir stehen „zu sicher“. Da gab es nichts anzuzweifeln …

Woher kommt eine solche Geschichte in ein 2jähriges Kind?

Ich habe viele Ideen dazu aber im Endeffekt, weiß ich es nicht.

Solche Erlebnisse gab es mit ihr noch viele.

 

 

Wie es mir mit den „Botschaften“ meiner geliebten kleinen Tochter ging?

Sie öffneten mir die Tür zu der Essenz des kleinen Mädchens mit der Kerze im Bauch, wieder. Sie erinnerten mich daran, wie ich selbst die Welt als Kleinkind/Kind wahrgenommen hatte und das ich genau so war … Mit dem Unterschied, dass ich es niemanden erzählen konnte, niemanden hatte der mir zuhörte und verstand, dass es eine andere Realität gibt. Für die Erwachsenen und vor allem für meine Eltern war ich eine hoffnungslose Träumerin oder, wenn sie Pech hatten, sogar leicht geistig Behindert und eine, die ihr Leben wohl nie allein auf die Reihe kriegen wird …

So lernte ich zu Schweigen. Was ich sah/wahrnahm, für mich zu behalten. Das ist teilweise bis heute so geblieben. Nicht immer. Es gibt Menschen da ist es ganz leicht, Dinge zu erzählen die ich sehe und wahrnehme. Für andere ist es ein Schock. Wieder andere, fühlen sich von mir herab gesetzt und es beginnt ein komisches Spiel … Widerstand und die Idee, mich „runter“ holen zu müssen. Mir klar machen zu müssen, dass ich noch lange nicht fertig bin und noch viel zu lernen habe … Äh, ja klar, ich bin Mensch und auf dieser Ebene hört das Lernen und neues Erfahren bis zum letzten Atemzug nicht auf … Ist mir klar und ist für mich vollkommen okay. Es ist das Spiel, die Menscherfahrung.

 

 

Fühlt sich mein Gegenüber jedoch Angriffen und glaubt, dass ich mich über sie/ihn stellen will, dann passiert in mir etwas, was für mich ziemlich unangenehm ist. Es entsteht eine große Verwirrung in mir. Es ist als wäre ich plötzlich aus Watte. Fühle mich geschwächt und erschöpft. Und, es gibt einen Teil in mir, der ist Fassungslos. Warum sollte ich einen anderen Menschen angreifen, ihn klein machen, mich über sie/ihn stellen wollen? Was hätte ich davon? Nichts. Gar nichts außer diesem Schießgefühl der Trennung (des sich gegenseitig Missverstehens) … Fühlt sich echt nicht gut an … So schweige ich dann und versuche wieder FRIEDEN in das Spiel zu bringen, zuzustimmen, die Ebene des SEINS zu verlassen und ganz Mensch-SEIN zu spielen … Das verbraucht eine menge Energie, daher dann auch die Erschöpfung die sich dann über Tage hinziehen kann …

 

 

Unruhe breitet sich in mir aus und manchmal setzt auch ein ganz leichter Kehlkopfkrampf wieder ein. So wie ein Warnsignal, nun gut für mich zu sorgen. Allein zu sein, spazieren zu gehen und die erlebte Sequenz hinter mir zu lassen. Je nach Art und Heftigkeit des Spiels, dauert es kürzer oder länger, bis sich mein System wieder beruhigt und es keine Bedeutung mehr hat.

Die Kehlkopfkrämpfe begannen nach meinem Zusammenbruch, doch dies ist eine andere Geschichte, die die Erzählerin wann anders erzählen wird.

Ich bin mit einer Gabe gesegnet und lebe, gebe sie nicht wirklich zu 100% Prozent. Ziehe mich auch heute noch immer blitzschnell in meinen schützenden Kokon des Schweigens zurück. Übrigens bin ich davon Überzeugt, dass wir diese „Gabe“ alle haben. Wir sind EINS mit allem und das „Reisen“ in andere Felder, dass Lesen der erlebten vergangenen Geschichten ist uns allen gegeben.

Es ist für mich an der Zeit, meine Gabe für „Dich“ einzusetzen ohne Wenn und Aber. So werde ich nun die die ich bin: Jemand, der andere Menschen durch Krisen, bei Neuorientierungen, Verlusten oder bei der Bewusstseinserweiterung, begleiten kann und darf.

Mach dir aber jetzt kein Bild davon, was das sein könnte. Was ich da mache. Oder wie das abläuft. Es gibt auch keinen Grund skeptisch zu sein oder Angst zu haben. Ich bin ein ganz NORMALER Mensch. Lache. Esse. Trinke. Atme. Bewege mich. Rede. Erzähle. Höre zu. Koche. Putze. Wasche. Baue Gemüse an. Mach Ausflüge tanze, singe, male oder wandere mit dir. Trink ein Glas Prosecco mit dir, am liebsten im Sommer im Pool … lach …

Hier ist die Stille in Bewegung.

Und diese geht nicht wirklich von mir aus. Es muss nichts und doch passiert ständig etwas. Es passiert NIE nichts. Dafür muss ich nichts tun, habe ich kein Konzept, keinen Plan und keine Vorstellung oder ein Manuskript, mit dem ich dir detailliert sagen könnte: Also um 9 Uhr ist Frühstück. Um 10 Uhr ist xy. Dann ist eine Pause. Von 12 bis 13 Uhr, werden wir uns xy anschauen und so weiter. Ich habe keinen durch getakteten Tagesablauf. Ich biete dir kein Programm, Seminar oder was auch immer. Das „Programm“ das für dich passt, dass du für dich gerade brauchst, entsteht von selbst aus dir …

 

 

So für sein Haus, sein Angebot zu werben ist wirklich nicht einfach … lach …

Eh komm einfach und lass Geschehen. Ohne Vorstellungen. Ohne Erwartung dessen was zu geschehen hat oder was du glaubst, was du noch an dir „arbeiten“ und zu verändern hast, was und wo du noch besser werden müsstest …

Das alles kannst du vor dem Tor der Casa Molino de La Maroma absetzen und ohne Rucksack eintreten. Wenn es dran ist, setzt sich der Rucksack zu dir und du beginnst ihn vor/mit mir erzählend, auszupacken … Wenn nicht, auch gut. Genieße was auch immer ist und geschieht. Tanke auf. Lass deine Seele baumeln. Alles ist richtig und im Dienst zu deinem höchsten Wohle.

Nichts MUSS, vieles kann.

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