Jiddu Krishnamurti über LIEBE – 1. Teil

Jiddu Krishnamurti über LIEBE – 1. Teil

Das Verlangen, in den persönlichen Beziehungen sicher zu sein, erzeugt unvermeidlich Leid und Furcht. Dieses Suchen nach Sicherheit fordert die Unsicherheit heraus. Haben Sie in irgendeiner Ihrer Beziehungen jemals Sicherheit gefunden? Haben Sie das? Wenn wir lieben und geliebt werden, wünschen sich die meisten von uns Sicherheit in dieser Liebe. Aber ist das Liebe, wenn jeder seine eigene Sicherheit, seinen eigenen Weg sucht? Wir werden nicht geliebt, weil wir nicht zu lieben wissen.
 
Was ist Liebe? Das Wort ist so belastet und verfälscht, daß ich es ungern gebrauche. jedermann spricht von Liebe – jedes Magazin, jede Zeitung und jeder Missionar spricht unaufhörlich von Liebe. Ich liebe mein Heimatland, ich liebe meinen König, ich liebe irgendwelche Bücher, ich liebe diesen Berg, ich liebe das Vergnügen, ich liebe meine Frau, ich liebe Gott. Ist Liebe eine Idee? Wenn sie es ist, dann kann sie kultiviert, gehegt und gepflegt, herumgestoßen und verunstaltet werden, ganz nach Ihrem Belieben. Wenn Sie sagen, Sie lieben Gott, was bedeutet das? Es bedeutet, daß Sie die Projektion Ihrer eigenen Vorstellung lieben, eine Projektion Ihrer selbst, die in konventionelle Formen gekleidet dem entspricht, was Sie für edel und heilig halten. Darum ist es absoluter Unsinn zu sagen: »Ich liebe Gott.« Wenn Sie Gott anbeten, beten Sie sich selbst an – und das ist keine Liebe.
 
Da wir uns über diese menschliche Regung, die wir Liebe nennen, nicht klar werden können, flüchten wir in abstrakte Begriffe. Liebe mag die endgültige Lösung aller menschlichen Schwierigkeiten, Probleme und Qualen sein – wie werden wir also herausfinden, was Liebe ist? Durch bloßes Definieren? Die Kirche hat die Liebe auf ihre Art definiert, die Gesellschaft auf eine andere, und es gibt Abweichungen und Entstellungen jeder Art. jemanden verehren, mit jemandem schlafen, Gefühlsaustausch, Kameradschaft – ist es das, was wir unter Liebe verstehen? Das ist zur Norm, zur Schablone geworden und ist so überaus persönlich, sinnenhaft und begrenzt, daß die Religionen erklärt haben, daß wirkliche Liebe weit darüber hinaus geht. In der menschlichen Liebe sehen sie Sinnenlust, Wettstreit, Eifersucht, den Wunsch zu besitzen, festzuhalten, zu herrschen, sich in das Denken anderer einzumischen, und da sie um die Komplexität dieser Dinge wissen, sagen sie, daß es eine andere Art der Liebe geben muß, eine göttliche, schöne, unversehrte, unverdorbene.
 
Jiddu Krishnamurti in den 1920er Jahre

Die Liebe lässt sich kaum greifen und in Worte fassen. Krischnamurti arbeitet seinem Buch heraus, was Liebe nicht ist. Aber was ist denn Liebe? Hier den ersten Teil aus dem Buch Einbruch in die Freiheit Liebe.

Mehr zu mir und zum Thema Liebe findest Du auf meinem Kanal, Faszination der heiligen Liebe.

Gemeinsam mit meinem Seelengefährten, können wir Dich dabei unterstützen, die Muster, Blockaden und Programme zu erkennen, die Dich von der Liebe trennen. Mehr dazu findest Du HIER.

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Jiddu Krishnamurti, geboren 1895 in Indien, gestorben 1986 in den USA, war einer der großen Revolutionäre unseres Jahrhunderts und einer der unabhängigsten Denker, die sich je der Erforschung der menschlichen Natur zuwandten. Auf Vortragsreisen und in mehr als 60 Büchern legte er Suchenden in aller Welt seine Auffassung eines geistigen Erwachens ohne die Vermittlung traditioneller religiöser Methoden dar.

Die beiden großen Themen Krishnamurtis waren „Freiheit“ und „Liebe“. Zu seine berührendsten Texte zum Thema „Liebe“, die zum Tiefsten gehören, was er je geschrieben oder gesprochen hat. Ein aufrüttelndes Dokument geist-iger Klarheit und selbstloser Hingabe. Eines der schönsten Zeugnisse von Krishnamurtis tiefer Verwirklichung! 

Mehr Texte von Jiddu Krishnamurti findest Du HIER.

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