Jagdtrieb

Jagdtrieb

11.26 Uhr, immer noch regen, regen, regen, regen, regen …….

Pepino ist ein Treiber. Dafür gezüchtet das Wild in die Richtung des Jägers zu treiben. Ähnlich auch Sidi, die dafür gezüchtet wurde/wird um zum Beispiel, in Kaninchenbauten zu schlüpfen und die Beute heraus, vor die Flinte des Jägers, zu treiben …

Bis Pepino sich in Sidi verliebte und beschloß gleich bei ihr (mir/uns) einzuziehen, jagte Sidi jedoch nicht. Egal wo ich hin ging, ob wir im Park oder in Torre del Mar spazieren gingen, sie blieb immer an meiner Seite … Dann kann der große, schöne Pepino und vieles veränderte sich. Sie wechselten mit der Rolle des Rudelführers ab. Sidi im Haus, Pepino draußen im Park … Und ich? Ich war die, die mit zum Spaziergang gehen, sie füttern und streicheln darf … 😉

Durch den Jagtrieb von Pepino, begann dann auch Sidi mit ihm zusammen hinter Steinböcken, Wildschweinen und Füchsen die Hügel rauf und runter, her zu jagen. Ich ließ sie gewähren auch wenn ich um meine kleine Prinzessin immer etwas Angst habe, da sie nicht einmal so groß ist, wie Pepinos Beine lang sind und sie echt sich auspowert um hinter ihm bleiben zu können … Die ist zäh wie „e More“ (wie ein Wildschwein), sagt man in der Schweiz …

 

 

Ich finde es ja irgendwie auch toll, dass sie sich so austoben. Ich weiß ja, dass den gejagten Tieren keine Gefahr droht und sie „nur“ in meine Richtung getrieben werden, an mir vorbei galopieren und meine Beiden wie paralisiert hinten nach hecheln … Aber, wenn sie in ihrem Jagtfieber sind, kann ich sie absolut nichts machen. Sie sehen und hören mich nicht. Ich bin dann gar nicht existent für sie. Pepino führt an und Sidi folgt ihm … Jedoch folgen sollten sie ja mir als Rüdelführerin …

 

 

Die letzten Tagen, es sind gerade einige Steinböcke und Wildschweine unterwegs, bin ich echt ein paar Mal an meine Grenze gekommen … Rufen, Pfeiffen, Schnippen … NICHTS. Ja, es machte mich wütend. Trotzig lief ich dann einfach erst mal weiter und dachte: „Ach dann bleibt doch wo ihr seit!“ Hielt dann aber doch jeweils wieder an um wenigstens Sidi wieder an meiner Seite zu kriegen … ich habe einfach Angst um sie, dass sie sich bei ihren Höllenritten über Stock und Stein, Abhänge rauf und runter, verletzen könnte … Also versuche ich jeweils mit Pfeiffen sie wieder zu mir zu locken … was nach 5-10 Minuten dann auch passiert … Pepino zu mir locken zu wollen, habe ich aufgegeben. Irgendwann steht er dann wieder neben mir als wäre er nie weg gewesen und ich weiß, er findet uns immer und überall egal wo im Park wir gerade unterwegs sind und wie lange er weg war … da staune ich schon immer wieder …

 

 

Nur, langsam beginnt die Jagdsaison. Hin und wieder sind die ersten Schüße zu hören. Klar Pepino streift seit 4 Jahren alleine durch den Parque Tejeda und es ist ja nie was passiert … Trotzdem zucke ich zusammen, wenn er wieder unterwegs ist und ich irgendwo einen Schuß höre …

Dann entschied ich gestern, Pepino an die Leine zu nehmen. Er war sichtlich irritiert und unzufrieden damit. Versuchte dann auch nach mir zu schnappen … Also nicht direkt nach mir aber ein Schnappen in die Luft nahe meiner Hand. Dann ging es immer besser. Je ruhiger und klarer ich wurde um so entspannter lief er neben mir und zog immer weniger an der Leine. Man muss dazu sagen, er ist sich nicht an die Leine gewöhnt. Von daher haben wir es schon ziemlich gut gemacht.

 

 

Aber wieder habe ich gemerkt, dass es beim Hundeflüstern nicht um Erziehung der Hunde geht. Sondern ausschließlich um meine Klarheit und Präsenz. Es ist wirkich eine tolle Übung/Therapie um wach und in der Präzens zu bleiben. Pepino spürt sofort, wenn ich „nicht da bin“. Das zeigte er mir gestern, mit dem Schnappen, sehr klar. Kaum glaubte ich, jetzt haben wir es und er läuft schön Fuss an der Leine, zog er schon wieder … Aufrichten. Ausrichten. Wenn ich innerlich ganz ruhig bin und gar nichts anderes „Erwarte“ als das wir beide nebeneinander gehen … ohne Ziehen und Schnappen … dann ging es reibungslos … Tja, meine beiden Lehrer unter der Anleitung von Urs Amiet dem Tierflüsterer, zeigen mir gerade auf, wie oft ich „abwesend“ bin … B-)

Und auf was es drauf ankommt oder wie ein Hund an der Leine geführt wird, zeigt und übt Urs noch mit mir … bin gespannt was ich dabei über mich Neues kennenlerne …

 

 

 

 

 

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