Du bist so dünn …

Du bist so dünn …

„Du bist so dünn …“
„Das ist nicht mehr schön, du siehst krank aus …“
„Du musst mehr essen …“

Uff.

Wie geht es mir mit diesen Feedbacks? Sie haben dazu geführt, dass ich gestern den ganzen Tag nur über meinem Malblock hing und wahrnahm, dass das Thema immer wieder durch meine Hirnwindungen geisterte als ich dann auch noch las, dass jemand befürchtet, ich könnte Magersüchtig sein … Da springt doch echt eine alte Kiste auf und ich versuche zu erfüllen, was da mit mir geschieht …

Ich spüre selbst jetzt, wo ich schreibend den Inhalt der Kiste zu sortieren versuche, dass das Atmen schwer ist. Klar, das Thema Magersucht, Schönheitswahn, Idealmaße ist ein gesellschaftliches großes Thema. War es je ein Thema für mich? Jein, ich habe in meinem Leben viele, sehr viele Komplimente für meinen Körper bekommen … So viele, dass ich sie als verletzend empfand, weil ich mich auf meinen Körper reduziert fühlte und daher meine eigenen Schönheit gar nicht sehen konnte/wollte …

Puh, das geht soweit zurück. „Vorne und hinten und auf jeder Seite ein Brett, ergibt auch eine Kiste …“ – Übersetzung, du hast ja keine weiblichen Formen, du bist keine Frau … Für eine Pubertierende ein vernichtendes „Kompliment“ … Aber das ganze fing ja schon viel früher an. „Frauen sind dazu da, die Beine breit zu machen … ansonsten sind sie eh zu nichts zu gebrauchen.“

Die Stammtischrunde

Als Mädchen vor mehr als 50 Jahren auf dem Land als Wirtstochter aufwachsen, mit den „Stammtischmännern“ und mit einem tief verletzten Vater gesegnet zu sein der seinen „Hass“ auf seine Mutter, die sich das Leben nahm, an uns „Familienfrauen“ aus agierte … und einer Mutter, die selbst in ihrer Kindheit schon erlebte, dass Frauen nichts wert sind und Frauen zum „gebrauchen“ (sexuell Missbraucht) da sind … eine Schulung vom „Feinsten“ …

Frausein

Mit 19 Jahren, als ich aus meinem Elternhaus „floh“, begann ich mit meiner ersten Therapie. Ziel: Ich wollte eine richtige Frau werden. Wenn ich heute zurück schaue, schüttle ich den Kopf und kann selbst kaum fassen, was ich alles „angestellt“ habe um in ein Selbstverständnis meines SEIN in einem weiblichen Körper, zu kommen. Unterstützt hat mich dabei sicherlich auch etwas „ungewöhnliches“, was sich schon vor meiner Einschulung zeigte: Die Überzeugung, dass wir in erster Linie Mensch sind und erst dann, Frau oder Mann. Das machte es zwar nicht wirklich leichter, da es im Außen für mich nicht zu sehen/finden war …

Du bist so dünn

Ja, erstaunlich wohin mich diese Sichtweißen von Außen gerade hin führen. Tief in die Vergangenheit. Aber auch dahin, dass ich es erst recht nicht fassen kann, dass Mensch diese Trennung macht, die ja soviel weiter geht: Idealgewicht, Schönheitsideale – die Geißel vieler Frauen. Der Schleier der vielen Frauen den Blick auf sich selbst, auf ihre Schönheit, verwehrt – egal ob dick, dünn, groß, klein …

Magersucht

Ich will die Sorge von anderen Menschen um mein Wohlergehen nicht bagatellisieren. Jedoch, angenommen ich wäre Magersüchtig, so würde ich dies dem Wesen der Sucht geschuldet, natürlich nicht zugeben … Und das nächste was mich dabei bewegt ist, was würdest „du“ daran ändern können? … Ich spüre hier also auch etwas, was sich für mich einfach ungut anfühlt.

1. Als Magersüchtig gesehen zu werden, fühlt sich einfach nicht schön an …
2. Es tiiggert da etwas, magersüchtige Frauen sind ja nicht schön … oder?

Runter brechen

Bei mir bleiben.
Finde ich mich schön? Ja
Fühle ich mich in meinem Körper wohl? Ja
Fühle ich mich gesund? Ja

Jedoch …

bäng, da ist es. Ich mache mir selbst sorgen um mich. Da wabern diffuse Ängste in mir herum, dass ich vielleicht „krank“ sein könnte und deshalb nicht zunehme … da wabbert aber auch das gesellschaftliche Bild in mir, dass „dünne“ Magersüchtig), ja nicht schön sind …

Laras Aufnahmen

Dann schaue ich mir die Aufnahmen von den Shottings der Seelenphotografin Lara (https://larapulsar.wixsite.com/pulsargraphy) an und sehe eine wunderschöne schlanke, kraftvolle Frau …

… und denke an einen Freund, der mich hier besuchte. Wir gingen zusammen wandern, es sagte er sei Wandergewöhnt und er am Ende der Wanderung meinte: „Ich dachte ich sei Wandergeübt, aber was du da für ein Tempo hast, ich hab nur gestaunt … man vermutet gar nicht, dass in dieser zierlichen Frau eine solche Power ist …

Runter brechen

Bei mir bleiben.
Finde ich mich schön? Ja
Fühle ich mich in meinem Körper wohl? Ja
Fühle ich mich gesund? Ja

Ich arbeite als intuitive Begleiterin für Frauen. Es ist mir ein tiefes Herzensanliegen, Frauen dabei zu unterstützen in ein Selbstverständnis von Menschsein zu kommen. Ja, du bist als Frau geboren, dein Tempel ist weiblich … und da gibt es nicht nur einen Bauplan. Ich war kürzlich am Meer unten, saß am Paseo und schaute die hunderten von Menschen an, die an meinem Tisch vorbei schlenderten … und war einmal mehr vollkommen fasziniert davon, dass nicht ein einziger Mensch dem anderen gleicht … Alles „Zellhaufen“ und jeder individuell und einzigartig. Ist das nicht wundervoll? DU Mensch bist in deinem Körperbau, in deinem SEIN, fühlen, tun und lassen, EINZIGARTIG. Ich unterstütze dich von Herzen gerne dabei, diese Programme deiner erlernten Trennung, den Schleier der dich von deiner Schönheit und Einzigartigkeit trennt, mit dir zusammen zu zerreißen.

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