Verbunden frei

Verbunden frei

Was für eine Nacht. Um 5 Uhr nochmals der Versuch Schlaf zu finden, um 6 Uhr das letzte mal auf die Uhrzeit geguckt um 7.30 Uhr durch Blanc und Felix, alle Tiere hatten die Nacht in meinem Zimmer verbracht, und das herunter kicken der Steine auf meinem Regal, aus einem Traum von Schloß Neuschwanstein (war noch nie dort) heraus gerissen worden … 🙂
 

ERWACHTE PARTNERSCHAFT

 
In der hinter mit liegenden Nacht habe ich u.a. den Text von Goran Iveticzig mal durch gelesen. Es ist mir, als hätten diese Worte meine Seele geschrieben … mein Wesen beschrieben … das welches dich angezogen hat …
 
Doch manchmal, verliert der eine oder beide, das Sehen des Anderen oder es ist, was ich spürte und immer wieder ansprach, nachfragte, mitforschte, ein erst leises abere mit der Zeit eben doch lauter werdendes Nein da … Warum und wieso auch immer, ich weiß für mich, dass in meinem Herzen, meinem Geist und meiner Seele das JA zu dir, zu mir, zu uns und zu unserem Weg in goldenen Lettern geschrieben, steht …
 
Goran: „Für mich ist „innerlich bereit sein“ das Stichwort. Das heißt für mich, ich sage innerlich JA zu einem neuen Partner, das Wollen allein zählt hier gar nichts, es ist eine willensfreie Wahl. Wir wollen alle lieben und geliebt werden, aber da gehört auch Arbeit dazu, wir bekommen nichts geschenkt und wenn wir was bekommen, was als Geschenk erscheint, dann haben wir vorher den Preis „bezahlt“, wir waren bereit dafür.“

„… als Mann präsent sein, führen, ohne zu bestimmen, Raum geben und halten, als Frau sich hingeben und verschenken, die Fülle der Liebe zum Ausdruck bringen, im anderen sterben. Erwachte Menschen möchten weiter wachsen und lernen, ihre Wahrheit verkörpern und leben.

Die Wahrheit ist Liebe.“

Ganzer Text von Goran Iveticzig

Am Anfang des Lebens und am Anfang jeder Beziehung erhalten wir Geschenke. Bedingungslose Liebe im ersten Fall und Verliebtheit im zweiten. Dann ist aber in beiden Fällen Arbeit an sich selbst gefragt, um als Mensch und Paar zu wachsen, reifen, bewusster zu werden. Und da brauchen wir ein DU zwecks Selbst- und Bewusstwerdung, welches uns spiegelt oder auch als Projektionsfläche. Das, was uns noch nicht bewusst ist, aber bewusst werden will, wird ins DU projiziert, damit wir es erkennen, integrieren.

Beziehungen lehren uns Authentizität, helfen uns unsere ureigene Wahrheit zu finden und danach zu leben. Sie sind der Weg zu uns selbst, über das DU zum ICH. Die Beziehungspartner spiegeln uns die abgespaltenen Anteile von uns, bis wir Schritt für Schritt, diese erkennen und nach und nach integrieren können.
Leider ist der Mensch träge und fürchtet Veränderungen, in der Illusion verharrend, alles kontrollieren zu können, sich in Sicherheit wiegen. Diese Schattenarbeit ist ganz wichtig. Und wenn sich einer verweigert, weil es in der Regel weh tut und so manches Opfer verlangt wird, auf dem Weg vom ICH über das DU zum WIR, kann es auf Dauer nicht gut gehen. Und schon ist man wieder Single wegen „unüberbrückbaren Differenzen“.
Menschen, die begonnen haben, über das begrenzte Ego-Bewußtsein hinauszuwachsen, beginnen auch das Du, das Gegenüber anders wahrzunehmen. So leicht kann man denen nichts vormachen, viele Selbstdarstellungen, getarnt oder ungetarnt, werden durchschaut, so mancher Schein wird auch als solcher wahrgenommen. Vielleicht nicht immer beim ersten Date, aber spätestens beim Zweiten. Man will eben keine halben Sachen, entweder ganz oder gar nicht, dann lieber Single.
Für mich ist „innerlich bereit sein“ das Stichwort. Das heißt für mich, ich sage innerlich JA zu einem neuen Partner, das Wollen allein zählt hier gar nichts, es ist eine willensfreie Wahl. Wir wollen alle lieben und geliebt werden, aber da gehört auch Arbeit dazu, wir bekommen nichts geschenkt und wenn wir was bekommen, was als Geschenk erscheint, dann haben wir vorher den Preis „bezahlt“, wir waren bereit dafür. Wir alle haben unsere Ängste, Wunden und die damit verbunden Schmerzen und innerlichen Konflikte. Die lösen sich aber nicht auf mit einem neuen Partner. Diesen Ängsten müssen wir uns stellen, die Wunden transformieren und heilen. Ein neuer Partner bringt noch mehr Unheil, wenn ich keine Nähe zulasse, sämtliche Schutzpanzer auffahre und einen Abwehrmechanismus nach dem anderen aufbaue. Wir sind verletzlich, dann zeigen wir es. Sonst wiederholen sich die Muster immer wieder, wie ein Karussell im Kreis, bis wir irgendwann aussteigen, weil wir das Muster erkannt haben. Wir können auch als Singles Heilungsarbeit an uns verrichten, aber in einer Partnerschaft wird sie komprimierter, geht tiefer. Davon fliehen können wir nicht, ignorieren auf Dauer auch nicht, denn unser Unbewusstes lässt sich nicht überrumpeln.
Für mich ist Liebe nichts Persönliches, aber ich kann sie im Persönlichen, in einer Beziehung zum Ausdruck bringen und leben, geprägt von Freiheit UND Verbundenheit.
Frei und verbunden, das geht sehr wohl, ist kein Widerspruch. Auch in Beziehungen. Die Voraussetzung ist sich selbst und den eigenen Wert kennen. Dann trifft man Menschen, die dir das spiegeln. Den anderen „lassen“ ist dabei ganz wichtig. Wenn ich „bei mir bin“, mich akzeptiert und angenommen habe, wie ich bin, habe ich kein Bedürfnis den Partner einzuengen, festhalten, kontrollieren, weil keine Angst mehr da, die die Triebfeder für so ein Verhalten wäre. Dann hat man auch keine Erwartungen oder Vorstellungen wie „du mußt“, „du sollst“, „das kannst du nicht“, welche ich-bezogen sind und dem Du nicht den gleichwertigen Platz zuerkennen. Auch hat man nicht das Bedürfnis, den Partner zu ändern, auf den Punkt gebracht: man ist vom Partner nicht abhängig.
Da ist kein Konzept mehr. Keine Abhängigkeit. Kein „richtiger“ Partner. Mit „richtigem“ meine ich denjenigen aus der Sicht des Egos. Sprich das Ego klammert sich an diese eine Person, dieser „richtige“ hat so und so zu sein, sortiert, bewertet, urteilt, ob es denn der „richtige“ ist. Statt offen und präsent im Hier und Jetzt zu sein.
Erwachte Menschen sind nicht mehr im Brauch-Modus, weil sie Frieden und Liebe in sich gefunden haben. Sie haben das All-Ein-Sein entdeckt, spüren keinen inneren Mangel mehr. Das Leben kennt aber keinen Stillstand, nur Sehnsucht, Wachsen und Wandel. So möchten auch sie die Fülle des Lebens und diese Liebe mit jemandem teilen. Ihre Herzen sind geöffnet, ihre Ich-Bezogenheit abgelegt. Ein erwachter Mensch hat erkannt, dass er immer in Beziehung mit sich selbst ist. So wünscht er sich gegenseitige Achtung, Wertschätzung, sich halten ohne zu halten, dem anderen zuhören, sich Augenblicke schenken, als Mann präsent sein, führen, ohne zu bestimmen, Raum geben und halten, als Frau sich hingeben und verschenken, die Fülle der Liebe zum Ausdruck bringen, im anderen sterben. Erwachte Menschen möchten weiter wachsen und lernen, ihre Wahrheit verkörpern und leben.
Die Wahrheit ist Liebe.
 
Bild: Benjamin Clair
 

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