Zarte Pflänzchen

Zarte Pflänzchen

Nach dem der Umzug gewuppt, die Dinge eingeräumt, der Garten gejätet und eine Stern-Guck-Oase darin entstanden ist, war meine Batterie leer und ich verbrachte einige Tage damit, durchschnittlich 15 und mehr Stunden in Etappen verteilt auf 24 Stunden, zu schlafen und dies mündete dann vorgestern, beim Abendspaziergang mit Sidi und Pepino in eine körperliche und geistige Leere …

Alles begann ineinander zu verschmelzen, irgendwie wie, sich zu entmaterialisieren und ich musste mich an den Wegesrand hinsetzen und abwarten, was da nun mit mir geschieht. Es war unmöglich weiter zu laufen. Pepino und Sidi waren sichtlich irritiert. Pepino versuchte mit an mir zupfen und bellend vor mir zu stehen, mich zum Aufstehen und Weitergehen zu bewegen. Sidi hüpfte wie ein Flummi, leise knurrend und jaulend um mich. Ich nahm es wahr, konnte sie aber nicht beruhigen. Irgendwann rappelte es sich auf und mit unsicheren Schritten und langsam wie ein Schnecke nahm ich den Heimweg, Pepino wachsam und immer wieder zu mir hoch schauend, neben mir, den Heimweg unter die Füße. Als ich ankam konnte ich Mila nur noch sagen: Bitte füttere die Tiere, ich muss mich hinlegen … und schlief nochmals die nächsten 10 Stunden …

Seit gestern, scheine ich nun auch durch diese Nullpunktphase durch zu sein. Uff … 🙂

Offensichtlich sind in diesen „Schlaftagen“ ein paar Visionspflänzchen neu durch die inneren Schichten gestoßen. Ob sie wachsen, tiefe Wurzeln, einen starken Stamm und früchtetragende Bäume werden … Vamos a ver.

Mit Mila redeten wir die letzten drei Monate des Lockdowns öfters über Gemeinschaftsleben. Ich fand den Gedanken zwar durchaus interressant, doch in mir sträubte sich etwas. Nach/während den Erfahrungen die ich mit meinem damaligen Projektpartner*in machte – war die Idee für mich eher unwahrscheinlich, dass ich so etwas auch nur im Ansatz nochmals wagen werde. Wie sollte dies, so sprach James mein Verstand, funktionieren, wenn NUR drei Menschen es nicht hinbekamen zusammen auf Augenhöhe zu Wirken? Ich sehnte mich zurück in die Abgeschiedenheit und dem mit mir Alleinsein – was die Schlaftage dann wohl erschuffen um mich zu reinigen, zu erlösen und neu aufzuladen. 🙂

Als ich gestern dann am frühen Morgen auf der Terrasse saß, fühlte und sah ich die neu sprießenden Pflänzchen die im Schlaf ohne das ich es mitbekommen hätte, sprießten. Wie gesagt, ob sie wachsen werden, weiß ich noch nicht aber ich begieße sie nun täglich mit dem Wasser des Möglichen.

Visionspflänzchen

Ein großes Stück eigenes Land mit eventuell einem kleinen bereits bewohnbaren Cortigo. Eine kleine Gruppe bestehen aus zirka 10 Menschen, die auf diesem Land mit Schatten und Früchten spendenden Bäumen und einer Wasserquelle, eine Gemeinschaft, einen Ort der Begegnung auf Augenhöhe, erschaffen. Gemeinsam „Hütten“ bauen, Blumen und Gemüsegärten anlegen, vielleicht Ziegen und Hühner haben, einen Raum der Stille, einen Gemeinschaftsraum aufbauen in dem man sich zum reden, essen, tanzen, spielen, planen trifft und voneinander inspirieren und erweitern lässt …

Wenn die letzten Projektmonate „Haus der Begegnung“ mir etwas gezeigt haben, dann, wie es zum Scheitern verurteilt ist gemeinsam zu Wirken und dadurch kristallisiert sich mehr und mehr heraus, was es aus meiner Sicht/Intuition heraus braucht, um eine lebendige, solidarische Gemeinschaft, ein Zusammenwirkten ohne die eigenen Individualität aufzugeben, braucht, damit dieses Pflänzchen wachsen und gedeihen kann.

Im Moment sehe ich mich in einem ersten Schritt ein Paper mit dem aus meiner Sicht wichtigen (zwischenmenschlichen) Aspekten, erstellen 🙂

Klar, kommt dabei auch die Frage auf, wie dies finanziert werden kann. Mmhhh? Na ja, vamos a ver. Ich gehe davon aus, dass wenn dieses Pflänzchen wachsen soll, auch alles kommt/da ist, was es zu seinem Wachstum braucht. Denn, alles was ist, was entsteht, beginnt mit einem Gedanken. Schaue ich auf mein Bankkonto, wäre es logisch, das Pflänzchen gleich auszureißen – hätten dies alle Pioniere/Erfinder jeweils aus irgendeinem Grund der dagegen spricht, getan, wäre das Rad wohl nie in der Materie erschienen … 🙂

Wen es reizt dieses Gemeinschaftsplänzchen zu begießen, melde sich gerne via E-Mail zum Austausch.

Michèle, Geschichtenerzählerin und Visionärin … oder Träumerin? kicher

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