Schüttle dich

Schüttle dich

Weißt du was Tiere machen, wenn eine Situation sich „ungut“ für sie anfühlt(e)? Sie schütteln sich. Schütteln das Gewesene ab und sind wieder ganz im Hier und Jetzt.

Gerade die letzten zwei, drei Tage kann ich dies bei Sidi oft beobachten. Mein verändertes Verhalten ihr gegenüber, ich sehe es ihr an, verwirrt sie kurzfristig gerade immer wieder etwas. Sie schaut mich mit großen Kulleraugen an. Steht wie angewurzelt da. Dann schüttelt sie sich und gut ist. Sie ist wieder im Hier und Jetzt. Wieder meine klein Prinzessin. Meine große Seele in einem kleinen Körper. Wieder ganz meine tolle süße Begleiterin und doch verändert, da sie mich Schritt für Schritt als Rudelführerin zu spüren beginnt … und „kapiert“, dass dadurch nicht weniger Liebe und Zuwendung zu ihr fließt … auch wenn ich „konsequent und streng“, wenn ich klar bin …

 

   

 

Es ist faszinierend zu beobachten was mit ihr, aber auch mit dem Rest des Rudels und mir geschieht. Zum Beispiel gestern begann Sidi auf einmal aggressiv die drei Musketiere anzugreifen. Ich unterbinde dies sofort. Und sie akzeptiert es sofort. Schüttelt sich, trottet weg und legt sich irgendwo hin. Entspannt sich. Und dies geschieht vor allem durch meine Körperhaltung, durch das was ich ausstrahle … Ein kurzes Schnippen mit den Fingern, ein leises „nein“ und sie spürt genau, dass dieses Verhalten von mir als Rudelführerin, unerwünscht ist …

Dann gestern auf einem 4stündigen Spaziergang der Angriff von Pepino auf Sidi, weil er spürte, dass sie mich als Rudelführerin ignoriert. Eine Weile ließ ich Pepino gewähren. Dachte, er „erzieht“ sie gerade mit. Dann aber kam der Impuls dies zu unterbinden. Ich kann nicht genau sagen, warum ich es unterband. Es fühlte sich einfach für mich nicht gut an. Nicht weil ich das Gefühl hatte, Sidi vor Pepino schützen zu müssen, sondern eher, weil es nicht seine Rolle ist …

 

   

 

Sicher bin ich mir da nicht. Werde andere HundehalterInnen bei Gelegenheit fragen. Denn, soviel habe ich bis jetzt durch das Zusammenleben mit meinen beiden Hunden verstanden: Es gibt ein natürliches Rudelverhalten – was jedoch dazu gehört und was nicht, davon habe ich noch keine Ahnung. Sind ja auch meine ersten Hunde die mich begleiten, die dadurch die Rolle der Rudelführerin in mir installieren …

Spannend, mich so auf meine beiden tollen Wesen einzulassen, sie neu und anders wahrzunehmen, kennen zu lernen. Beginne ihr innersten Wesen langsam zu sehen. Ihre Körpersprache ansatzweise zu verstehen wie sie auch meine beginnen zu lesen, zu verstehen …

Ich danke hier einem Tierflüsterer, der kurz meinen auf meinem Weg war. Durch habe ich dieses wunderschöne Feld kennengelernt und erfahren, wie eine ganz neue Verbindung zwischen mir und meinen Tieren geschieht – auch wenn es noch Momente gibt, die ich als anstrengend empfinde. Es Momente gibt, in denen ich mich unsicher fühle …

Ich habe nicht damit „gerechnet“, dass das Zusammenleben mit meinen Hunden noch zu einer Herausforderung wird, neue Aspekte in mir kennen zu lernen … Das sie mein Spiegel und meine Helfer sind, in der Präsenz, im Hier und Jetzt zu sein … Ganz und gar. Mit allen Sinnen.

 

   

 

„Wenn du eine Zwiebel schneidest, dann schneide eine Zwiebel.“ … und sonst gar nichts. Uff …

Vieles hat sich in den zwei, drei Tagen schon verändert. Zum Beispiel kann ich Pepino nun knuddeln ohne, dass Sidi eifersüchtig dazwischen geht … Pepino ist anders, ruhiger. Obwohl ein Ruhiger ist er eh. Aber er wirkt auf mich noch ein Stück entspannter. Auch Sidi ruht mehr und mehr entspannt in sich. Sie folgt mir immer noch überall hin, was auch okay ist. Jedoch nicht mehr mit an mir hochspringen, mich in die Waden kneifen oder sonst irgendwie meine volle und ausschließlich Aufmerksamkeit einfordern zu wollen …

Sie ist da. Ich bin da.

Kein ständiges, streichle mich, gib mir deine volle und ausschließliche Zuwendung. Inzwischen legt sie sich ruhig neben mich und weiß nun, dass bekommt meine Zuwendung auch ohne dieses ganze „Spiel“ … Weiß der Himmel was ich getan habe, dass sie glaubte sie müsse meine Liebe und Zuwendung einfordern. Ist aber egal wie es dazu kam, es ist Vergangenheit und damit werden wir alle, das ganze Rudel aus meine drei Karten, meinen zwei Hunden und mir, immer ruhiger, entspannter im Umgang miteinander …

 

   

 

Schüttle dich. Das Abschütteln fasziniert mich. Das darf ich mir von Sidi und Pepino abschauen. Wenn etwas passiert, was sich „ungut“ für mich anfühlt; Hingeben, Spannung (aus Gedanken hervor gerufen) auflösen lassen durch sich schütteln … und wieder ganz im Hier und Jetzt sein.

Dieses Menschding hat die „Unart“ sich selbst vom JETZT zu trennen, indem wir gedanklich im Vergangenem uns verheddern, gedanklich verhaftet bleiben … Innere Selbstgespräche mit dem Gegenüber führen und so weiter … Wir stecken fest, während der Fluss des Lebens, während das was JETZT ist, kaum noch wahrgenommen wird …

Ich verliebe mich gerade  … … … neu in meine fünf Fellnasen und ins Leben <3

… was bedeutet für mich eigentlich das Wort „verlieben“? … Mh? Das ist eine ganz andere Geschichte … 😉 Beitrag hier.

 

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