Energievampire

Energievampire

Du bist mit jemanden in einem Gespräch und fühlst wie du während des Gesprächs müder und müder wirst oder nach dem Gespräch dich völlig ausgelaugt und erschöpft bist. Kennst du dieses Gefühl?

Ich lese Abends vor dem Einschlafen gerade wieder einmal nach vielen, vielen Jahren das Buch, Die Prophezeigungen von Celestine und gestern Abend landete ich ab Seite 156, Kapitel: Die Klärung der Vergangenheit, auf eine mich faszinierende Beschreibung der Energievampire. Pater Sanchez beschreibt sie als „Kontroll-Dramen“. Es gibt vier Figuren. Den Einschüchterer. Den Vernehmungsbeanten. Der Unahbare und das arme Ich. Spannend.

Die „Kontroll-Dramen“ verhindern stellen sich uns in den Weg. Genauer, sie verschließen uns für die Fügungen die der Fluss des Lebens uns, für unser inneres Wachstum und Heilung, schenken will. Die Kontroll-Dramen-Figuren kontrollieren andere Menschen um Energie in „meine“ Richtung zu lenken. Manche Menschen benutzen, je nach Situation, verschiedene Kontroll-Dramen.

Die/der Unnahbare

Das Kontroll-Drama des Unnahbaren besteht drain, ein Drama im Kopf zu entwickeln. Ein Drama in dessem Verlauf sich der Unnahbare (unabhängig vom Geschlecht) zurückzieht und versucht, geheimnisvoll und verschloßen zu wirken. Der Unahbare redet sich selbst ein, er sei nur vorsichtig, hofft aber in Wirklichkeit, dass sich die andere Person in sein Drama ziehen lässt, indem diese versucht herauszufinden, was eigentlich mit dir (dem Unahbaren) los ist. Geht tatsächlich jemand auf den Unnahbaren ein, bleibt dieser vage und zwingt sein Gegenüber dazu, nachzugraben und regelrecht die wirklichen Gefühle des Unnahbaren zu kämpfen.

Da sich damit jemand so intensiv um den Unnahbaren kümmert, bekommt dieser die volle Aufmerksamkeit und dadurch Energie. Je länger der Unnahbare andere für sich uns sein Geheimnis interessieren kann, desto mehr Energie bekommt der Unnahbare und das Gegenüber fühlt sich ausgesaugt/ausgelaugt.

Der Vernehmungsbeamte

Diese Figur bedienst sich des Verhörs, des Ausfragens um Energie zu ziehen. Er stellt spezifische Fragen um so in die Welt, ins Energiefeld anderer einzudringen und, um dort Fehler zu finden. Gelingt dem Vernehmungsbeamten dies, beginnt er damit, diese Fehler zu kritisieren. Wenn diese Taktik Erfolg hat, wird der Kritisierte in das Drama des Vernehmungsbeamten integriert. In der Gegenwart von Vernehmungsbeamten werden die meisten Menschen, vor allem Kinder, befangen und sie beginnen darauf zu achten, was der Vernehmungsbeamte tut und denken könnte, um nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen. Diese psychische Abwehr liefert dem Vernehmungsbeamten die gewünschte Energie.

Das arme Ich

Dieser erzählt dir all die grässlichen Dinge auf, die ihm, möglicherweise sogar deinetwegen, zugestoßen sind, und erklärt, dass sich diese Schreckenserlebnisse fortsetzen werden, wenn du dich weigerst, ihm zu helfen. So versucht das arme Ich auf die passivste aller Ebenen Kontrolle zu erlangen.

Der Einschüchterer

Diese Figur ist selbsterklärend. Oft operiert dieser mit Gewalt, Unterdrückung, Straffen wie Liebesentzug etc.

Jeder von uns eine oder mehrere Kontroll-Drama-Figuren als Antwort auf die Kontroll-Figuren der Eltern entwickelt.

Der Vernehmungsbeamte (als Vater oder Mutter) gebiert oft den Unnahbaren. Wird das Kind auch noch eingeschüchtert, entwickelt es in sich das arme Ich und versucht so an die Gnade der Eltern zu appellieren.

Wie lösen wir die Kontroll-Dramen auf?

In die Vergangenheit zurück gehen, zu den Anfängen, in die Familie, wo sich solche Gewohnheiten ausgebildet haben. Die Anfänge zu sehen, heißt auch, unsere eigenen Kontrollmechanismen zu erkennen.

Auszüge aus; Die Prophezeiungen von Celestine von James Redfield

Nachdem ich diesen Abschnitt gelesen hatte wurden meine Augenlider schwer und ich löschte meine Nachttischlampe. Umhüllt von der Dunkelheit der Nacht, war ein Teil in mir müde und wollte schlafen und ein anderer Teil war viel zu neugierig, zu aufgewühlt und wollte heraus finden, welche Kontroll-Dramen-Figuren ich wohl installiert habe.

Also, aufstehen, raus auf die Terrasse gehen und schreiben bis es sich enthült.

Als erstes, ohne groß zu forschen oder nachzudenken konnte ich im Einschüchterer meinen Vater und in der Vernehmungsbeamtin und dem armen Ich, meine Mutter identifizieren.

Welche Figur zeugte diese Kontrolleure in mir?

Das arme Ich (mehr dazu morgen) und die Unnahbare (Schweigerin, sich Minderwertig fühlen wie mir dies bereits als Lernaufgaben in meiner eigenen kabbalistischen Geburtsanalyse sichtbar gemacht wurde).

Was bewirkt die Unnahbare in mir?

Sie schließt mich ein. Macht mich eng und ängstlich, ließ mich früher oft den „Mund“ halten, wo ich durchaus etwas dazu zu sagen hatte … Sie trennt mich von meinem Mitmenschen, baut eine Mauer auf die mich einschließt und abgetrennt fühlen lässt …

Ich weiß und spüre, dass die Menschen in meinem Umfeld mich lieben. Doch bei mir ist da irgendwie noch etwas Sand im Getriebe und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich Liebe gebe … ???

Und da Liebe aus dem Gefäß der Selbstliebe fließt stellt sich mir die Frage:

Liebe ich mich?

Ich mag mich. Ich finde mich eine „coole Socke“ ;-). Ein wenig Pipi Langstrumpft und etwas Rote Zora, mein Lieblingsjugendbuch. Die Rote Zora, seit gut 45 Jahren mein Idol. So wie sie wollte ich werden: Ein Mädchen, auf dem Weg zur erwachsenen Frau die alle ihres „Clans“ im Blick hat, die sagt wo es lang geht, die jeden in ihrer Truppe sieht/erkennt, tiefer als diese sich selbst oft wahrzunehmen vermögen. Sie sieht ihre Talente und ihre Lernaufgaben. Fördert sie, unterstützt jeden Einzelnen und läßt keinen von ihnen, egal was er angestellt hat, im Stich. Verhilft jedem zur Selbstreflexion und dem Finden von besseren Lösungen für ein friedliches Miteinander. Sie liebt und sorgt wie eine Königen des Herzen für ihre kleine Truppe, bindet jeden mit wichtigen Aufgaben zum Gelingen des Miteinanders, mit ein. Und sie ist (in meiner Phatasie) ein wunderschönes Mädchen, die die Frau, das Mütterliche, die Königen des Herzen ins sich hat …

Liebe ich mich?

Na ja, da ist auch etwas Angst. Angst das wenn ich mich zu toll finde, ich überheblich werden könnte. Mich über andere zu stellen beginne und in das Rollenvorbild meines Vaters rutschen könnte, der ein durch und durch charismatischer Despot war und es immer wieder schaffte für seine Luftschlößer in Frankreich, bei anderen die Brieftaschen großzügig für seine nie verwirklichten Träume zu öffnen … Den das Geld rann ihm wie geschmozene Butter durch die Finger kaum berührte er es und statt einen Schloß in Frankreich, hinterließ er nur Schulden …

Mensch Paps, du häsch scho ziemli vill Mischt fabriziert. B-) Ich bin deine Tochter und du mein Vater. Ich bin ein Teil von dir und auch wenn du deine Liebe nur sehr selten zeigen konntest, liebte und bewunderte ich dich ebenso sehr, wie ich mich vor dir fürchtete. Paps, bei der nächsten gemeinsamen Runde in welcher Konstellation auch immer, lass uns ein chilligeres Spiel inszenieren … kicher

Liebe ich mich?

Ich bin mit meiner Vergangenheit, meinen Eltern und dem was ich selbst gelebt habe, in Frieden. Und dies ist für mich immer noch täglich ein Wunder. Wie inneren Frieden sich anfühlt, ich hatte keine Vorstellung davon aber schon als kleines Mädchen, die Sehnsucht danach.

Ich kann es manchmal selbst nicht fassen, dass das seltene Eintauchen in meine Vergangenheit keine leid-schmerz-trauer Emotionen mehr auslöst. Das ich zurück schauen kann und Frieden mit den Menschen von damals und mit mir und meinem etwas chaotischen, abenteuerlichen Weg Frieden geschloßen ist. Sie, die Vergangenheit ist nur noch eine x-beliebige Geschichte, ein x-beliebiger Roman – den immer wieder Uraufzuführen mir irgendwann sowas von reichte, ich so die Nase gestrichen voll davon hatte, immer wieder die gleiche Rollen mit anderer Besetzung und Bühnen, zu spielen … Ich hatte es schon als Kind satt. Ich konnte es einfach nicht vestehen, warum Menschen sich gegenseitig quälen – es fühlte mein Herz mit einer tiefen Trauer und der Sehnsucht nach Frieden.

Liebe ich mich?

Ich weiß es nicht. Sag mir, erkläre mir, was Liebe ist.

Ist die Liebe die Erwartungen die wir durch das Liebesobjekt erfüllt haben wollen? Ist Liebe in einer Figur gefangen zu sein, die danach trachtet Energie (Aufmerksamkeit/Bestätigung, etc.) zu ergattern. Ist Liebe die Idee, durch ein Du ganz zu werden? … … ….

Wenn dies Liebe ist, so liebe ich definitiv werder mich noch dich.

Michèle, Geschichtenerzählerin, intuitive Begleiterin, Mittlerin zwischen den Welten

Foto aus dem 2. Fotoshoting mit der tollen Seelenphotografin Lara Pulsar

2 Comments

  1. Elke

    Das Buch (Geheimnis von Celestine) hab ich ebenfalls gerade mal wieder gelesen und ähnliche wie Du reflektiert.
    Es ist so wundervoll und mich zieht vor allem das Sehen der Energie magisch in seinen Bann.
    Liebe Grüße
    😅Elke

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