Eine Wolkenkatze

Eine Wolkenkatze

Ich sehe in dieser Wolke eine Katze mit Hasenohren. Was siehst du? Könnte gut sein, dass du gar nichts anderes als einfach ein Wolkengebilde siehst oder irgend ein anderes „Wesen“ … Und genau so ist es in unserer verbalen und nonverbalen Kommunikation. Ich kann NIE Wissen, wie ein Wort, ein Satz, beim „Du“ ankommt. Was es dort „drüben“ auslöst. Was gedacht, wie interpretiert und welches Gefühl, erschaffen wird. Ich weiß es einfach nicht.

Und „du“ hast keine Ahnung, was etwas gehörtes, ein Wort, ein Satz, ein Bild, eine Blume oder was auch immer, in mir auslöst.

Ich habe die Geschichte schon einmal erzählt …

Wir waren 2 Paare, alle so zwischen 25 und 30 Jahren und die Frage, ob man jeweils beim „Du“ bleibt, wenn dieser einen schweren Unfall hat und Pflegebedürftig ist/wird?“ Die drei anderen „versprachen“ sich, dass sie jeweils beim Verufalltem bleiben. Und ich dachte nur, WTF geht den hier ab. Woher um alles in der Welt soll ich auch nur die geringste Ahnung haben, wie ich dann fühlen, wie es mir gehen wird, wie und ob ich mit der Situation klar komme, ob es mich aus den Schuhen haut, ob es für mich das selbstverständlichste sein wird, da zu sein … das weiß ich doch erst, wenn die Situation real geschieht und keinen Moment vorher. Tja, ich saß in der Tinte – den mein Partner leitete daraus ab: Du liebst mich nicht PUNKT

Davon war er, auch wenn wir es noch eine Weile miteinander versuchten, nun überzeugt. Überzeugt, dass ich ihn, wenn er mich wirklich braucht, im Stich lassen werde. So was kriegt man dann beim Anderen auch nicht mehr raus. Da haben sich, für mein SUBJETIVES Empfinden, zwei Zahnräder ineinander verhakt. In ihm, dass Misstrauen und ja auch in mir, Selbstmisstrauen. Ich konnte mir also nicht trauen. „Ich bin vermutlich unberechenbar. Vielleicht ist sogar etwas ganz dunkles, böses in mir und ich weiß es nur noch nicht, weil es noch nicht hervor gelockt wurde. Es also noch kein Erlebnis gab, in dem ich mich als etwas „böses“ Tun empfand – jedoch eine irre Angst, dass ich auch zum Bösen fähig wär und die Angst, dieses Böse könnte in einem falschen Moment „aufwachen“. Es/ich würde ihr wahres Gesicht der Dunkelheit zeigen.“

Klar, man könnte sich nun die Frage stellen, was in diesem Mädchen, mit diesem Mädchen geschehen ist, dass sie sehr lange, bis sie Mutter wurde und auch da hin und wieder, aber sehr selten, Angst vor etwas Bösem in sich befürchtetet?

Und ehrlich, es ist mir Scheißegal. Ich kann so geboren worden sein. Ein mitgebrachter „defekt“, vielleicht. Oder es kann ein traumatisches Kindheitserlebnis sein.

Was spielt es für eine Rolle, ob ich ver – rückt geboren wurde oder durch äußere Einflüsse, ver – rückt wurde?

Ich bin gespannt auf „deine “ Sichtweise, doch lass mir meine. Wenn ich mich in deiner wiederfinde, ändert sich vielleicht meine oder es entsteht, für mich eine neue, nochmals andere Sichtweise/Interpretation. Aber versuche bitte nicht, von mir zu erwarten, dass ich den Elefanten sehe, den du (evtl.) in dieser Wolke siehst … ich werde es versuchen … wenn ich ihn nicht sehe und es für mich eine Katze mit Hasenohren bleibt, dann haben wir eben eine unterstschiedliche Interpretation/Wahrnehmung …

Und genau dies geschieht (in uns) auch in der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Worte sind Wolkenbilder.

 

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