Der Schlüßel

Der Schlüßel

Gestern war hier ein strahlender Sonnentag. Morgens konnte ich ihn noch nicht fühlen, ich war wie eingeschloßen in einer negativen Energie. Es war ziemlich dunkel und unschön in mir selbst.

Die Tage davor hatte ich zwei Bilder gemalt. Durchs Tor gehen. Ja, der Weg führt manchmal auch durch die eigenen innere Dunkelheit. In Worte konnte ich es nicht mehr fassen aber meine Bilder wurden zum Wegweißer.

„Okay, gut. Ich akzeptiere, dass mich das Nicht-Wissen kirre macht. Ich akzeptiere, dass ich mich leer fühle. Das nichts mehr einen Sinn ergibt für mich …“

Gegen Mittag dann habe ich die Entscheidung getroffen, mich endlich einmal wieder auf den Liegestuhl neben dem Pool zu drapieren. Bald wurde mir zu heiß und ich zog ein Bekleidungsstück nach dem Anderen aus bis ich nackt da lag, die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte und wie leichter Wind meine Haut berührt. Dann begann ich die Naturstille zu hören, das Zwitschern der Vögel … Ich döste vor mich hin und war glücklich, bis jemand sanft meinen Arm berührte …

Ich dachte es sei Mila und schlug die Augen auf. Aber, da stand, langgestreckt auf ihren Hinterbeinchen meine große Seele in einem kleinen Körper, schaute mir direkt, freudig schwanzwedeln in die Augen, als hätten wir uns seit Tagen nicht mehr gesehen … Also schälte ich mich aus dem Liegestuhl und ließ mich dazu überreden mit ihr, Pepino und Rica, die wundervolle Hündin meiner Nachbarin, spazieren zu gehen und dabei wach und klar auf meine Körperhaltung zu achten. Schon ein paar Tage fiel mir zwischendurch auf, dass ich wieder eine alte Haltung eingenommen habe: Kopf einziehen, nach untern auf die Erde schauen, Schultern hochgezogen – die Herzschutzhaltung die Menschen bereits in der Kindheit beginnen einzunehmen, wenn Gewalt, Unsicherheit, nicht vorhersehbares Verhalten der Eltern, an der Tagesordnung ist … Also beschloß ich beim Spaziergang mich wieder aufzurichten und das wirkte Wunder …

In der Nacht träumte ich irgendetwas. Kann mich nicht erinnern was aber ich stand auf, ein kurzer Gedanke, „… ach wieder so ein langweiliger Tag“ … doch schaltete etwas sofort um und ich wurde mit Freude aufgefüllt, knutschte meine Tiere ab, machte mir einen Kaffee, holte mein Malzeug hervor und begann das innere Bild, dass sich in der Nacht mir diffus zeigte, auf Papier zu bringen.

Ich war mitten drin, als eine Nachricht von Narayani kam mit der Frage, wie es mir den heute geht. Ich schickte ihr dann mein angefanges Bild und fragte, was sie darin sieht – meine Neugierde

Sie antwort: „Also mein Sohn und ich haben uns das Bild angeschaut und finden beide, der Schlüßel zum Paradies. In der Mitte macht man den Schlüßel rein und dann hast du die Erde, den Himmel, Blumen und dann kommt sicher noch mehr … und dann hast du das Paradies. Musst den Schlüßel einfach nur rein machen und drehen … “ (Bild 1)

An einen Schlüßel hatte ich nicht gedacht, doch ich fand die Interpretation so schön und stimmig, dass ich ihn von Herzen gerne mit in mein Seelenbild aufgnommen habe.

DANKE Narayani und Elia

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