Dankbarkeit

Dankbarkeit

20.22 Uhr, ein herrlich warmer Sommertag und gegen Abend dann Regen …

Als ich heute vor die Tür ging, begrüßte mich ein herrlicher Sommertag. Über eine Stunde saß ich einfach nur da, schlürfte meinen Kaffee und genoss diesen herrlichen Tagesbeginn bis Sidi und Pepino langsam unruhig wurden und klar signalisierten, dass ich nun langsam in die Pötte kommen und mit ihnen Spazieren gehen soll … Also raffte ich mich auf, packte den Abfall in den Rucksack, da ich diesen jeweils ins Dorf hinunter bringen muss … Einfach fantastisch, außer, dass ich keine schwarze Jeans hätte anziehen sollen – das war definitiv zu warm … aber auch dies konnte den Genuss nicht schmälern.
Für diesen wunderschönen Tagesbeginn bin ich DANKBAR

 

Auf dem Rückweg sammelte ich dann noch Maroni … man sind die stachelig. Habe jetzt noch kleine Pickser in den Fingern. Freue mich aber trotzdem auf meine ersten eigenen Maroni aus dem Kamin 🙂 … Etwas weiter oben auf meinen Weg zur Casa Molino de la Maroma fand ich dann noch ein paar reife Avocados und da ich vor dem Aufstieg noch bei Merce (Tante Emma/Merce-Laden in Sedella), ein frisches Brot kaufte, genoss ich ein köstliches Frühstück bei strahlendem Sonnenschein. Für diese Fülle bin ich DANKBAR

        

Auch wenn es zwischendurch gedanken-/gefühlsmäßig in mir 8ter-Bahn fährt … die Dankbarkeit noch immer hier in Andalusien sein zu dürfen/können, in diesem Haus nahe am Naturpark, in dieser Abgeschiedenheit und Ruhe, leben zu dürfen … erfüllt mich immer wieder aufs Neue.

Meine Dankbarkeit geht von ganzem Herzen zu jenen Menschen, die mich finanziell Unterstützen, damit ich hier leben und wirken darf. DANKE. DANKE. DANKE.

 

Manchmal frage ich mich, ob es vielleicht sein kann, dass ich/wir, dieses Menschding, sich unbewusst die Erfahrungen aussucht, die es machen will? …

Wenn ich zurück schaue, wie alles kam, dann komme ich nicht umhin, es so zu interpretieren … 🙂

In der Zeit als ich noch in Rubite, mit Andre als meinen WG-Partner lebte, fragte er mich eines Abends, was ich denn nun machen will?

„Ich weiß es nicht!“
Er: „Ja aber du willst doch ein Haus der Begegnung?“

Ja, das war die Idee. Jedoch ob ich dies wirklich will, ob es wirklich das ist was in meinen Leben dran war/ist, ich hatte keine Ahnung. Es war halt eine Idee. Eine Möglichkeit.

Ich antwortete ihm: „Wie soll ich wissen, ob etwas was ich noch nicht tat, noch nicht erlebt und gefühlt habe, wirklich das ist was mir entspricht? Dass ist was mich erfüllt um es/etwas weiter zu geben?

Weißt du, ich weiß nur, dass ich das was ich schon erlebt/gelebt habe, nicht mehr will. Nicht weil es schlecht war, sondern nur, weil es eben schon erlebt/gelebt ist … Ich wünsche mir, etwas zu (er)leben was ich noch nicht kenne. Und woher soll ich wissen, was das ist, wenn ich es doch noch gar nicht kenne? Im Grunde meines Herzen wünsche ich mir einen Ort des Friedens. Mir ist aber sehr bewusst, dass dieser Ort erst entsteht, wenn ich dieser Frieden, nach dem ich mich sehne, bin …“

Für dieses Gespräch bin ich DANKBAR
Und dann ging es los 😉

Seither ist meine größte Herausforderung das Thema Vertrauen ins Leben.

Ich habe mich zu früher/vorher nicht grundlegend verändert. Meine Selbstwahrnemung ist, dass das was „mich ausmacht“ sich vertieft und vergrößert hat.

Zum Beispiel:

Wie schon erwähnt, die wiederkehrende Herausforderung dem Leben zu Vertrauen und damit verbunden, meiner Intuition (Herz) zu vertrauen auch wenn James (mein Verstand) dabei Purzelbäume schlägt und alle Hebel auf „Gefahr“ umschaltet … Diese Ausnahmezustände werden immer weniger 🙂 Dafür bin ich DANKBAR.


Und wenn es in mir doch mal hin und her, rauf und runter, geht – dann habe ich tolle Menschen um mich, denen ich diesen ganzen Hin-Her-Brei erzählen kann … Die kennen mich gut genug, um genau zu spüren, wenn mein Verstand Ja aber mein Herz Nein sagt … Dafür bin ich DANKBAR

Vertieft hat sich auch der Ausstieg aus Dramen und aus der Opferrolle, aus der Vergangenheit. Das Vergangene ruht in Frieden in mir. Ich weiß, dass alles abgespeichert ist aber es gibt nicht mehr diesen Selbstzerstörungsmechanismus der vergangene traumatische Erlebnisse, unaufhörlich immer wieder abspielt und anschaut und durchgeht … Dafür bin ich DANKBAR

Das Genießen des Jetzt, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie das Leben sich weiter gestalten wird, auch dies hat sich vertieft. Dafür bin ich DANKBAR

 

„Aber du musst doch ein Ziel haben? …“

Diese Funktion ist mit dem Totalzusammenbruch meines Lebens/Kartenhauses, vor 4 Jahren am 11. Juni, gelöscht worden.

Ich weiß nicht mehr wie man Ziele generiert, erfindet und wie man nach ihnen Streben tut … Ich habe es vergessen. Denn was weiß ich schon davon, was dieses Leben für mich noch alles bereit hält. Ziele und Planen geschieht aus dem was bereits erlebt/gelebt wurde … und dies erscheint mir wie Blind zu sein, für das was Unbekanntes noch möglich ist … Dafür bin ich DANKBAR

 

Wünsche? Oh ja, klar habe ich noch Wünsche. Nö, es ist nur ein Wunsch: In Frieden mit dem zu sein, was auch immer das Leben für mich bereit hält. Der Wunsch, ich möge immer und bei allem die Kraft haben, Frieden zu schließen. Nie wieder über Jahrzehnte Leichen (Vergangenes) mit mir herum schleppen. Für diese Erfahrung bin ich DANKBAR

 

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