BALOU – DER GEIST DER VERÄNDERUNG – 6. Tag

BALOU – DER GEIST DER VERÄNDERUNG – 6. Tag

Logisch, so einen entlaufenen oder ausgesetzten Riesenwelpe aufzunehmen, verändert natürlich das ganze Gefüge. Er bringt, wie ich gestern schrieb, so ziemlich unseren ganzen Tages-, Arbeits- und unser Paargefüge, durcheinander. Und es wird in mir, so empfinde ich es, fieberhaft danach gesucht, wie ich auf die Situation reagieren … soll … kann … will …

Ein seltsames Gefühl, wenn der Verstand keine Antwort parat hat. Nichts ähnliches abrufen kann um das Alte auf das Jetzt übertragen zu können. So ist „eigentlich“ mein (unser aller?) Leben. ALLES, restlos alles, jeder Atemzug, jeder Putz, jedes Gespräch ist EINMALIG – auch wenn uns vieles als Routine erscheint. Unsere Krisen, respektive und Befreiungsprozesse aus unserem jeweiligen eigenen Gefängnisse erschienen uns immer wieder wie die Neuauflage des schon Bekannten. „Darüber haben wir doch jetzt schon zig mal geredet … und keine brauchbare Lösung gefunden …“ So schien es zumindest. Ja, auch ich kannte die meisten meiner und auch seiner Sätze langsam in-und-auswendig. Trotzdem, jedes Mal rüttelte es an einer neuer Käfigtür von Glaubenskonstrukten, von Konditionierungen …


Pepino und Balou, langsame Annäherung

Und jetzt, ja wieder eine „Krise“, ein Prozess – ein ganz ruhiger. Beide. Wir gehen, seit Balou anders miteinander um. Ich bin/fühle mich anders und ich erlebe meinen Gefährten verändert. Irgendwie … mh? … Aufmerksamer …? Ich kann es nicht so wirklich greifen. Anfangs spürte ich nur, dass mich die Veränderung irritiert und ich den Sache nicht so traute … zumindest gab es eine Ebene, ein Dämon (altes Programm) welches flüsterte: Pass bloß auf … Du musst aufpassen … Ja, das ist meine Kindheit – aufpassen. Sehr lange nahm ich mich als ein „Gebilde“ mit lauter Tentakeln wahr. Ständig in Alarmbereitschaft. Ständig am abtasten der Energien die meine Eltern aussenden, aufnehmen und wenn möglich, mich aus der Gefahrenzone retten … So oft habe ich die Szene die zu Gewalt meines Vaters an meiner Mutter führte, wie aus einer anderen Ebene gesehen und nicht verstanden, warum meine Mutter weiter macht … In mir schrie alles vor Verzweiflung weil ich genau fühlte, wann er sich umdreht und sie gleich seine Faust zu spüren bekommt …

… aber genau diese Tentakeln scheinen sich mehr und mehr aufzulösen. Ich komme in eine neue Gelassenheit, ein verändertes Vertrauen in mich, in ihn, ins Leben.

Balou selbst, ja er fordert mich auch heraus. Er braucht viel Zuwendung – wobei wir hier inzwischen auch fühlen, dass es gar nicht sooo gut ist, ihn so in den Mittelpunkt zu stellen. So verändert sich auch hier ständig unser Miteinander mit ihm. Immer wieder kleine Korrekturen, weil es sich unstimmig (meist erst einmal für mich) anfühlt. Ja, die feinen Antennen (Tentakeln) sind noch da aber sie dienen mir, uns als Paar und unserer „Großfamilie“.

Konsequent. Auch das will gelernt sein. Wie ist man Konsequent, wenn das Gegenüber, in dem Falle Balou auf Durchzug schaltet? Hin fühlen … Zuviel Aufmerksamkeit, zu lange Trainings- und Spielzeiten … Um 17 Uhr zirka dreht er auf … dies Abfangen bevor er die Bude beginnt auf den Kopf zu stellen …

Also auch für uns, mit ihm zusammen, ein Lernprozess. Ein sich kennen lerne und aufeinander einschwingen.

Namaste,
Michèle

BALOU zieht bei uns ein

Eltern werden  ist nicht schwer

BALOU so süß …

Balou, der Schmusehund

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